30 November 2006

Bootstour zum Lac Ngomo

Nachdem unsere erste Bootstour vor einigen Wochen buchstäblich ins Wasser gefallen ist, versuchten wir es letzten Sonntag nochmals.Guillaume hatte via einen Freund ein Boot zum "Freundschaftspreis" organisieren können - geplant war, dass wir Sonntag morgen um halb 9 abfahren. Weil der Bootsmann nicht auftauchte, fuhr Marie (die sich mit Pierre kurzfristig uns angeschlossen hatte, weil sich der Bootsmann für ihren eigenen geplanten Ausflug schon am Tag zuvor verdünnisiert hatte) mit dem 4x4 nach Isaac, um den Bootsmann suchen zu gehen. Der tauchte aber inzwischen von selbst auf und nachdem sich ganz kurzfristig auch noch Katharina (vom Laboratoire des Recherches) zu uns gesellt hatte, fuhren wir endlich los. Guillaume wollte mit uns eigentlich ein traditionelles gabonesisches Picknick zubereiten, da wir auf dem Markt aber keinen frischen Fisch fanden, wurden es halt doch ganz gewöhnliche europäische Baguettes mit Paté, Tomaten und Mangos. Auch der Sprit musste noch getankt sein - weil die eine Boots-Tankstelle keinen mehr hatte, tummelte sich vor der anderen eine ganze Schnellboot- und Piroguen-Traube. Parallel wurden aus den Piroguen noch Fisch und Kaiman verkauft. Aus der Hüfte raus habe ich versucht davon ein Foto zu machen.
Dann endlich ging es Richtung Lac Ngomo weiter. Den letzten Teil fuhr Lea, während ich im Vorderteil am Boden des Bootes etwas versuchte zu dösen - die letzten beiden Nächte kam ich erst um 6 resp. halb 3 Uhr morgens ins Bett. In Ngomo selbst wurden wir von einem Anwohner durch die ehemalige Missionsstation mit Sanitätssposten geführt. In der zugehörigen Kirche bestiegen wir den baufälligen Turm, der uns eine fantastische Sicht auf die Umgebung bot. Unser Picknick genossen wir auf den Treppen zur Kirche und fütterten nebenbei die ganze Traube Kinder, die sich zu uns gesellt hatte.
Den Rückweg sollte ich fahren, was auch wirklich Spass machte. Nur leider kamen wir wieder in einen Tropenregen. Ich weiss langsam, weshalb die Einheimischen nie Regenschutz mitnehmen - gegen einen Tropenregen bringt er nämlich eh nichts, höchstens ein klein wenig gegen den Wind auf dem Boot. Die Temperaturen sinken bei Regen recht schnell, was sich an jenem Tag besonders eindrücklich relativ zum Flusswasser zeigte - das kam einem nämlich nach Regenbeginn warm wie eine Badewanne vor. Regen, der einem bei voller Fahrt auf einem Schnellboot ins Gesicht prescht, ist ziemlich schmerzhaft. Aber da musste man halt durchbeissen, was anderes hätte mein Ego auch nicht zugelassen. Da der Owen, der Fahrer auch nicht mehr wusste wo wir eigentlich waren, kamen wir erst ca. 11/2 Stunden nach Regenbeginn nach x Kehrwendungen, Wasser aus dem Boot schöpfen, Rinkrankfahren durch eine Schilfstrasse (ich kriegte die Kurve nicht ganz immer - hatte ja schliesslich zuvor noch nie so ein Boot gefahren), und lautem Singen und klatschen um der Kälte zu trotzen, wieder beim Spital an. Marie anerbot sich, zum Abschluss des Tages was bei Ihr zu Hause zu kochen und lud uns alle ein. Lea und ich bereiteten die geschossenen Fotos auf dem Laptop vor mit einem lustigen Fotoabend und gabonesischer/kongolesischer Musik bei Pizza, Reis und sogar etwas rarem französischem Rotwein beendeten wir diesen besonderen Tag.
Bootstour zum Lac Ngomo

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