Anfangs Jahr feiert das Personal der Kopp (Innere Medizin, nach einem früheren Arzt benannt) jeweils ein Fest. Wegen der baldigen Abreise der Schweizer Ärztin, die hier 2 Jahre gearbeitet hatte, wurde dieses vorgezogen und fand letzten Freitag abend statt. Dafür kauften alle denselben Stoff und liessen sich beim Schneider ein Kleid daraus fertigen, um bei der Fête gleich gekleidet zu sein. Auch ich hatte mir eines anfertigen lassen - es ist schon ziemlich toll, einfach auf ein Blatt Papier aufzuzeichnen, was man sich vorstellt und dies dann auf den Leib geschneidert zu bekommen.
Im Kunstatelier finden regelmässig Anlässe für Jugendliche statt, bei denen gespielt und v.a. über HIV und AIDS informiert wird - mit dem anschliessenden Verteilen von Kondomen, weswegen wohl die Mehrheit überhaupt kommt. Vom Leiter der Gruppe, einem Jugendlichen, der auf dem Spitalareal wohnt, wurden wir drei Studentinnen auch eingeladen und sollten dann als Schiedsrichterinnen beim Aids-Frage-Spiel fungieren. Wie hier meistens, zog sich die ganze Sache ziemlich in die Länge, weshalb ich reichlich verspätet zum Fest in der Kopp eintraf: als Letzte - das ist bei der “Pünktlichkeit” der Gabonesen eine Leistung. Wie auch immer, das Essen war auch noch nicht bereit. ZU spät war ich also immer noch nicht. Jedoch war die ganze “herausgepützelte” gelb gekleidete Gesellschaft schon reichlich angetrunken. Das Essen kam, wurde auf einem Buffet angerichtet, es wurde getanzt, gesungen, gegessen, gegrölt - getrunken. Allen voran Justin der Arzt. Das ganze fand im Morgenrapport-Raum statt; vor der Türe und in den angrenzenden Zimmer die an diesem Abend reichlich lärmgeplagten Patienten mit ihren Angehörigen. Jenen wurden dann wenigstens die Resten des Buffets zuteil, welche man Ihnen in Alufolie verpackt verteilte. Gegen 12 nachts war der Spuk vorbei. Insgesamt: schräg. Aber lustig.
12 November 2006
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